Sinn Féin Präsident Gerry Adams zum Tod von Margaret Thatcher

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Man wird sich an Margaret Thatcher ganz speziell wegen ihrer schändlichen Rolle während der heroischen Hungerstreiks von 1980 und 1981 erinnern.

Während ihrer Zeit als britische Premierministerin brachte sie der irischen und britischen Bevölkerung viel Leid. Arbeiterviertel in Großbritannien wurden durch ihre Politik zerstört. Ihre internationale Rolle war gleichbleibend kriegstreiberisch, in der Unterstützung des chilenischen Diktators Pinochet, in ihrer Gegnerschaft zu Sanktionen gegen das südafrikanische Apartheidsregime oder in ihrer Unterstützung der Roten Khmer.

Hier in Irland verlängerte ihr Eintreten für die alte drakonische militaristische Politik den Krieg und verursachte großes Leid. Sie brachte Zensur, Collusion und den Mord durch Geheimdienstoperationen, darunter auch Anschläge auf Rechtsanwälte, wie den (ermordeten Belfaster) Anwalt Pat Finucane. Daneben gab es offen militärische Aktionen und sie verweigerte Bürgern das Recht, Parteien ihrer Wahl zu wählen.

Ihr Versuch, den Kampf der (irisch) republikanischen Bewegung und die politischen Gefangenen zu kriminalisieren, scheiterte. Das ist Teil ihres Erbes. Man sollte nicht vergessen, dass sie trotz anderer öffentlicher Verlautbarungen geheime Kommunikation mit der Sinn Fein Führung autorisierte, aber nicht entsprechend dieser Logik handelte.

Leider stand ihr eine schwache irische Regierung gegenüber, die nicht in der Lage war, ihrer Hardliner-Agenda entgegenzutreten und internationale Unterstützung für die Bevölkerung im Norden zu organisieren. Man wird sich an Margaret Thatcher ganz speziell wegen ihrer schändlichen Rolle während der heroischen Hungerstreiks von 1980 und 1981 erinnern. Ihre Irlandpolitik scheiterte völlig.


Übersetzung: Uschi Grandel