Die Dörfer Crossmaglen in South Armagh und in Creggan in North Louth sind nicht weit voneinander entfernt, liegen aber auf verschiedenen Seiten der inneririschen Grenze, die Irland in „Northern Ireland“ und die „Republic of Ireland“ teilt. Sie werden am 25. Mai 2013 die ersten sein, die selbstorganisiert über ein Vereinigtes Irland abstimmen.
Die Initiative ‚United Ireland – You Decide‘ A People’s Referendum(Vereintes Irland – Du entscheidest – ein Volksreferendum) ist basisdemokratisch organisiert. Sie will die Debatte um ein vereintes Irland in die Bevölkerung tragen und dafür werben, dass die Menschen vor Ort das Sagen haben, die Mobilisierung für ein vereinigtes Irland als ihre Aufgabe begreifen und selbst in die Hand nehmen. Dazu organisieren sie „A people’s Referendum“, also selbstorganisierte lokale Referenden der irischen Bevölkerung.
Die irisch-republikanische Partei Sinn Féin veranstaltet schon seit etwa zwei Jahren erfolgreich sogenannte Town Hall Diskussionen in ganz Irland, um die Diskussion über das Thema der Wiedervereinigung Irlands in Gang zu bringen. Die rechtlichen Voraussetzungen für eine Abstimmung über die Vereinigung Irlands sind im Karfreitagsabkommen bereits enthalten. Das im Jahr 1998 von den Konfliktparteien des Nordirlandkonflikts – auch von der britischen, sowie der irischen Regierung – unterzeichnete Abkommen gibt dem britischen Nordirlandminister das Recht, eine Abstimmung zur Vereinigung Irlands anzuordnen. Nach dem Abkommen muss er dies tun, wenn es ein „nachweisliches Verlangen“ für ein Vereinigtes Irland gibt. Die neue Initiative hat als Ziel, dieses Verlangen durch die selbstorganisierten Referenden sichtbar zu machen.
Auch wenn Sinn Féin die treibende Kraft hinter der Kampagne für eine Abstimmung über ein Vereinigtes Irland ist und die neue Initiative tatkräftig unterstützt, so wollen die Initiatoren der Kampagne nicht parteipolitisch agieren, sondern ein breites Bündnis für die selbstorganisierten Referenden gewinnen. Die Idee haben sie aus Katalonien übernommen, wo linke Basisgruppen in vielen Dörfern und Städten Kataloniens Abstimmungen über einen eigenen katalanischen Staat durchführten. Dadurch konnten sie breite Teile der Bevölkerung erreichen und mobilisieren.
Die Initiative startete ihre erste Referendums-Kampagne mit einer Auftaktveranstaltung am Freitag, den 3. Mai 2013, mit breiter Unterstützung der Bevölkerung von Crossmaglen und Creggan. In den nächsten drei Wochen soll eine intensive Wahlkampagne mit Einzelgesprächen und Veranstaltungen möglichst viele in der Bevölkerung überzeugen, sich an dem Referendum zu beteiligen.
„Das hier soll nur der Anfang sein,“ erklärt die Sprecherin der Initiative Emma McArdle. „Wir laden Leute aus anderen Orten ein, sich anzusehen, wie wir das Referendum organisieren. Wir suchen die Beteiligung junger Leute und laden auch Gemeinderäte und Abgeordnete ein mitzumachen. Alle, die für ein Vereinigtes Irland eintreten, unabhängig von ihrer politischen Haltung als pro-irische Kräfte oder irische Republikaner, bitten wir, die Kampagne lokal und im Internet zu unterstützen, News zu retweeten und auf Facebook weiterzuverbreiten.“
Video (oben) in englischer Sprache
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Informationen aus: Sinn Féin, Politisches Update Nr. 17, 7. Mai 2013 (in englischer Sprache) read more >>
Übersetzung mit Erläuterungen: Uschi Grandel, info-nordirland.de