Belfast, Nordirland, 3. August 2010: ein Teilnehmer unserer Info Nordirland Delegation aus dem Bochumer Polit-Cafè Azzoncao dokumentiert unser Gespräch mit dem irisch-republikanischen Aktivisten Pat Sheehan.
Pat Sheehan erzählt uns seine Geschichte. Als ehemaliges Mitglied der IRA kämpfte er gegen die britische Herrschaft in Nordirland und für ein vereinigtes Irland. Am Hungerstreik von 1981, in dem Bobby Sands und neun weitere irisch-republikanische Gefangene starben, war er ebenfalls beteiligt. Er hungerte 55 Tage und überlebte nur knapp. Das Foto zeigt ihn im Gespräch mit unserer Delegation.
Der Anlass: unsere Reise zum West Belfast Festival
Der Anlass für uns, nach Belfast zu reisen war Féile an Phobail, das West Belfast Festival. Es findet seit 1988 jährlich in der ersten Augustwoche in West Belfast, einem politisch überwiegend irisch-republikanisch eingestellten Viertel, statt. Es ist ein politisches Festival der internationalen Solidarität, die selbstbewusste Antwort eines Stadtviertels, das ein früherer britischer Nordirlandminister mit der abschätzigen Arroganz eines Kolonialverwalters als Terroristenviertel diffamiert hatte. Seit über 10 Jahren organisiert Info Nordirland Fahrten zu diesem Festival. Neben der Festival-Teilnahe stehen Gespräche mit politischen Parteien, Aktivisten und Community-Gruppen auf dem Programm.
Wir von Azzoncao aus Bochum waren dieses Jahr zum zweiten Mal dabei und absolvierten ein volles kulturelles und politisches Programm. So besuchten wir unter anderem in der St. Mary Universität eine Veranstaltungen des Pat Finucane Centre über die Verflechtungen loyalistischer, pro-britischer Paramilitärs der UDA und UDF mit dem britischen Militär, Diskussionsrunden mit Hinterbliebenen der Opfer von „Bloody Sunday“ aus Derry, Filmvorführungen zum Ballymurphy Massaker 1970, bei dem elf Zivilisten von demselben britischen Regiment Para 1 ermordet wurden wie ein paar Monate später vierzehn Zivilisten an Bloody Sunday in Derry. Interessant war auch die Podiumsdiskussion des ehemaligen IRA-Kommandanten und heutigen stellvertretenden First Minister der nordirischen Regionalregierung Martin McGuinness mit Vertretern von loyalistischen bewaffneten Organisationen in der Library auf der Falls Road und vieles mehr.
Pat Sheehan: Konflikt und persönliches Engagement
Im kleinen Kreis der Delegationsteilnehmer – und Teilnehmerinnen trafen wir Pat Sheehan. Er sprach mit uns über Hintergründe des Konflikts und die Gründe für sein Engagement als irisch republikanischer Aktivist und Mitglied der IRA. Die deutsche Übersetzung seines Berichts haben wir mitgeschnitten. Die Übersetzung ist nicht wörtlich, zum besseren Verständnis haben wir außerdem einige umgangssprachliche Ausdrücke „eingedeutscht“:
Pat Sheehan: Ich fange einmal an, von mir selbst zu erzählen. Über die Hintergründe meiner Jahre im Gefängnis, über die Zukunft. Ich werde nicht chronologisch vorgehen, sondern so, dass Ihr einige Stationen meines Lebens seht.
Ich finde es sehr interessant, dass es in vielen Ländern – auch in Ländern mit progressiven Bewegungen – so viele Menschen gibt, die Schwierigkeiten haben, den Konflikt in Nordirland zu verstehen. Ich denke, es liegt sehr stark an der britischen Propaganda, die den Konflikt als Religionskonflikt, als eine Art Stammesfehde, porträtiert hat. Wenn Irland mitten in Afrika liegen würde, wäre das ganz anders. Dann würden die Menschen verstehen, dass es sich hier um einen Kolonialkonflikt handelt und ihn auch als solchen behandeln. Die Erfahrung habe ich z.B. auch in Südafrika gemacht. Es ist erstaunlich, dass auch dort viele den Nordirlandkonflikt als religiösen Konflikt sehen. Nach unserer Unterhaltung wurde meinen Gesprächspartnern klar, dass es sehr viele Gemeinsamkeiten zum Kampf des ANC in Südafrika gab.
Ein Freiwilliger der IRA
Ich war Volunteer der IRA. Ein Freiwilliger der IRA. Der Irish Republican Army. Ich saß 18 Jahre im Gefängnis. Zweimal neun Jahre, um es genau zu sagen. Ich bin jetzt 52 Jahre alt und arbeite für Coiste na n-Iarchimí, die Dachorganisation ehemaliger republikanischer Gefangener. Bei Coiste na n-Iarchimí arbeiten wir zu einer ganzen Reihe von Problemen, die uns Ex-Gefangene betreffen. Seien es Diskriminierungen, die wir als ehemalige IRA-Gefangene bei der Jobsuche erfahren. So läuft z.B. in unseren Papieren unsere Haftstrafe unter der Rubrik kriminell, nicht unter politischer Gesinnung. Wir haben als Ex-Gefangene Schwierigkeiten, eine Versicherung abzuschließen, einen Führerschein zu machen, eine Taxilizenz zu bekommen, und vieles mehr. In allen Bereichen, die mit Behörden zu tun haben, bekommen wir Schwierigkeiten auf Grund unserer ehemaligen Inhaftierung als IRA-Mitglieder. Darüber arbeiten wir bei Coiste na n-Iarchimí zu Problemen, die mit dem posttraumatischen Stress zu tun haben. Alkoholprobleme, Drogenprobleme, Spielsucht – Süchte im Allgemeinen. Auch dafür bieten wir unseren ehemaligen Mitgefangenen unsere Hilfe an.
Aufarbeitung der Vergangenheit
Ich bin bei Coiste na n-Iarchimí Legacy Koordinator, also zuständig für die Aufarbeitung der Vergangenheit. Wir arbeiten das auf, was mit dem „Konflikt“ zu tun hat. Dabei arbeite ich bei so genannten Outreach-Programmen mit, bei denen wir auf frühere Kontrahenten zugehen, z.B. frühere loyalistische Gefangene oder ehemalige Angehörige der britischen Armee.
Darüber hinaus bin ich für die irisch-republikanische Partei Sinn Féin als Koordinator für den Mittleren Osten tätig. Vor allem zu Palästina. Deswegen bin ich dort sehr oft. Letzten November war ich z.B. mit Jennifer McCann zusammen in Damaskus und anderen Orten, um mit der Hamas, der Hisbollah, der Fatah etc. zu reden. Wir haben festgestellt, dass aus Konfliktregionen in der Welt sehr viele Bewegungen Kontakt zu irischen Republikanern suchen, weil sie aus unseren Erfahrungen lernen wollen. Weil der irische Friedensprozess dort als erfolgreich gesehen wird. Und die Leute wollen verstehen, wie das zustande gekommen ist, was die Bedingungen waren, und wie wir Republikaner vorgegangen sind.
Am 3.Oktober 1981 wachte ich in einer Gefängniszelle des Krankentraktes von Long Kesh auf. Das war am 55. Tag meines Hungerstreiks. Ich war der Nachfolger von Kieran Doherty, der am 2. August an den Folgen des Hungerstreiks verstorben war. Ich wog noch 40 Kilogramm, war blind, meine Leber hatte angefangen, ihre Funktion aufzugeben. Ich übergab mich ständig und hatte noch ungefähr 48 Stunden zu leben.
Als Bombay Street brannte …
Um mehr zu verstehen, möchte ich Euch mitnehmen in die 60er Jahre. Ich wuchs mit einer ziemlich idyllischen Kindheit auf. Meine Familie wohnte in einem unionistischen, pro-britischen Viertel. Außer uns gab es noch zwei katholische Familien dort. Aber es war eine sehr angenehme Nachbarschaft. Ich hatte viel Spaß als Kind. Ich ging zwar in eine katholische Schule, aber meine Freunde in der Freizeit waren hauptsächlich Protestanten. Die Kinder aus der Nachbarschaft. Zur Schule ging ich in der Nähe der Clonard Monastery Street, am Ende der Bombay Street.
Mein erster Kontakt zum Konflikt war 1969. Damals brannten Loyalisten Bombay Street ab. Loyalisten, denen die Polizei den Zugang zur Straße ermöglicht hatte. Bei diesem Pogrom wurden einige Menschen ermordet. Mein Vater nahm mich mit meinen 11 Jahren mit hinunter zur Bombay Street und zeigte mir die Verwüstungen. Das war mein erster prägender Eindruck des Konflikts. Aber man muss sagen, dass es für uns Kinder noch nicht so verheerend wirkte. Wir waren schließlich Kinder und fanden das alles aufregend. Als Kind versteht man die ganzen Dimensionen noch nicht. Kurz nachdem Bombay Street niedergebrannt wurde, schickte die britische Regierung Truppen nach Nord-Irland. Und kurze Zeit später begann die IRA damit, die britischen Truppen zu bekämpfen. Man muss dazu sagen, dass die IRA in den 60er Jahren im Wesentlichen nicht existierte. Die IRA hatte Ende der 50er Jahre eine sehr erfolglose Kampagne gegen die inner-irische Grenze zwischen Nord-Irland und dem Süden geführt. Danach hatte sie beschlossen, die Waffen ruhen zu lassen und trat nicht mehr als bewaffnete Organisation in Erscheinung. Das Ganze änderte sich erst wieder mit dem aufflammenden Konflikt 1969/1970 und mit den Aggressionen, die die Loyalisten, die Polizei und die britische Armee in die Stadtviertel trugen. (Foto: Plakat „Bombay Street never again“, Bombay Street, Belfast, August 2010)
Mehr als 40 Jahre Konflikt
Viele sehen den Konflikt nur seit 1969/1970, als einen etwa 40-jährigen Konflikt. Aber man muss sagen, dass dieser Konflikt seit ca. 800 Jahren besteht. Deswegen möchte ich Euch noch etwas mehr in die Zeit zurück mitnehmen. Und zwar in die Zeit der 20er Jahre, als Irland geteilt wurde. Irland war nicht immer geteilt. Sondern erst nach den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen der britischen Armee und der IRA 1918 – 1920. Damals war die IRA in ihrem Kampf gegen die britische Besatzung Irlands so erfolgreich, dass es zu Verhandlungen mit der britischen Regierung kam. In den Verhandlungen bestanden die Unionisten darauf, Teil des United Kingdom zu sein. Die Unionisten waren hauptsächlich im Nordosten angesiedelt. Also im Prinzip in dem Bereich, der heute Nord-Irland ist. Die Briten boten ihnen darauf die 9 nördlichen Counties an, die neun Grafschaften (Bezirke), die die historische Provinz Ulster bilden. Aber in den 9 Counties wäre die protestantische Mehrheit nur hauchdünn gewesen. Deswegen lehnten sie diese Möglichkeit ab und zogen es vor, eine andere Kunstgrenze zu schaffen. Sie reklamierten nur sechs der neun Counties für sich, sicherten sich so dort die Mehrheit und das Sagen und spalteten den Norden vom Rest Irlands ab.
Die Teilung Irlands erfolgte in den Jahren 1920-1921. Im Süden Irlands führte dies zu größeren Konflikten innerhalb der IRA. Es kam zu einem lang andauernden Bürgerkrieg zwischen den zwei verschiedenen Fraktionen. Zwischen den einen, die sagten, wir wollen mit der Teilung leben und den anderen die sagten, wir können das nicht akzeptieren. Im Norden führte es dazu, dass sich in Nord-Irland ein Staat gründete, der nach den Worten des ersten Staatsoberhaupts von Nord-Irland „ein protestantischer Staat für ein protestantisches Volk“ sein sollte. Damit wurde schon klar ausgedrückt, wen er in Nord-Irland nicht als Volk sieht: den katholischen Teil der Bevölkerung, der damals ungefähr einen Drittel der Bevölkerung ausmachte. So war dieser Staat bestimmt durch Unterdrückung und Diskriminierung, die über den ganzen langen Zeitraum existent war. Und immer wieder zu Pogromen gegen die katholischen Bevölkerungsteile geführt hat. Wie z.B. das Niederbrennen der Bombay Street. Aber auch schon frühere Gewaltaktionen. Und die schließlich in die Bürgerproteste mündete, in denen die Bevölkerung für gleiche Rechte aufstand.
Die Bürgerrechtskampagne, die 1968-1969 in Nord-Irland mit Massendemonstrationen gleiche Rechte für alle forderte, war im Prinzip mit „Bloody Sunday“ in Derry 1972 beendet. Bloody Sunday wird heute als der Versuch der britischen Regierung gesehen, mit Gewalt ein für alle mal die Protestierenden von der Straße zu treiben. Mit Bloody Sunday wurde aber auch jede Illusion zunichte gemacht, man könnte diesen Staat irgendwie reformieren und auf eine nicht-militärische Art zu irgendwelchen positiven Veränderungen kommen. Es gab im Vorfeld von Bloody Sunday durchaus katholische Bevölkerungsanteile und Gruppen, die der Meinung waren, man könne die unionistische Regierung auf eine nicht-gewalttätige Art zu einer Änderung ihrer Politik bringen und die Diskriminierungen friedlich beenden, die Grundbestandteil unionistischer Politik seit Gründung des Staates waren. Aber mit Bloody Sunday waren diese Hoffnungen begraben. (Foto: Bloody Sunday Mural in Derry, 2004)
1972 war das Stormont-Regime, die nord-irische Regionalverwaltung, am Ende und wurde von Großbritannien ausgesetzt. Ab 1972 wurde Nord-Irland direkt von London aus regiert. Das abgelöste unionistische Regime konnte man schon einen „Ein Parteien – Staat“ nennen. Man muss sich mal vor Augen halten, wie stark die Diskriminierung des irischen Anteils der Bevölkerung war. Oder besser, man kann es daran sehen, dass im nordirischen Regionalparlament Stormont die Unionist Party über 50 Jahre (von 1921 – 1972) alleine regierte. Der irische Anteil der Bevölkerung war vertreten durch die National Party (Nationale Partei). Eine konservativ, sozialdemokratische Partei. Die Republikaner boykottierten das Parlament. Der einzige parlamentarische Erfolg dieser Nationalen Partei seit Bestehen des nordirischen Staates war ein Gesetz zum Schutz von Wildvögeln. Alles andere wurde durch die Mehrheit der unionistischen Parteien abgelehnt.
Die britische Politik der Kriminalisierung
Ab 1970 eskalierte der Konflikt. Viele Republikaner waren zu der Zeit relativ schnell im Gefängnis. Das lag zu einem daran, dass die Briten Internierungen einführten. Nach alten Listen, die sie noch aus vorherigen Auseinandersetzungen hatten, verhafteten sie die ihnen bekannten irisch-republikanischen Aktivisten. Viele Republikaner waren über Jahre hinweg interniert. Im Crumlin Road Gaol hier in Nord-Belfast oder später auch in Long Kesh.
1972 gab es einen Hungerstreik der irisch-republikanischen Gefangenen für die Anerkennung als politische Gefangene. Dieser Hungerstreik hatte Erfolg. Nach dem Hungerstreik gab es den Sonderstatus. Dieser Status erlaubte den politisch Inhaftierten sich weitgehend im Gefängnis selber zu organisieren.
Politisch versuchte die britische Regierung in dieser Zeit, drei Punkte durchzusetzen. Der erste war die Ulsterisation, d.h. die britische Truppen durch lokal rekrutierte Truppen zu ersetzen. „Ulster“ ist der Name, unter dem die neun nördlichen Grafschaften in Irland früher bekannt waren. Das ist ja auch das, was heute die Besatzertruppen in Irak und Afghanistan versuchen. Eigene Soldaten abzuziehen und aus der Bevölkerung Leute zu rekrutieren, die deren Arbeit übernehmen.
Normalisation (Normalisierung) und Criminalisation (Kriminalisierung) waren die anderen Punkte zu denen ich gleich kommen werde. Man muss sich noch kurz vor Augen halten, dass 32.000 britische Soldaten hier auf der Straße waren. Die britische Regierung sendet jetzt 12.000 Soldaten in den Irak und nach Afghanistan. D.h. die britische Regierung schickte damals fast das Dreifache an Soldaten in das kleine Irland, bzw. in dessen nördlichen Zipfel. Da kann man sich vorstellen, wie intensiv der Konflikt war.
Aber noch einmal kurz zurück zu meiner persönlichen Situation. Damals war ich 14 Jahre alt und lebte in einer unionistischen Gegend, wo mittlerweile viele meiner früheren Freunde weggezogen waren. Die Gegend wurde ziemlich gefährlich und wenn ich weggehen wollte, in die Innenstadt, oder mich mit Freunden treffen, dann mussten mich meine Eltern fahren. Der Weg von und zu unserem Haus war auf Grund des Konflikts, der Spannungen und der Überfälle zu gefährlich für mich. An einem Abend, ich war, 20 Minuten zuvor gerade weggegangen, klingelte es an der Tür. Mein Vater machte auf. Ein Typ meinte, er möchte mich sprechen. Mein Vater war aber sofort misstrauisch und besorgt und fragte, was er denn von seinem Sohn wolle. Ja, er wolle ihn halt mal sprechen. Um was es denn ginge. Ja eigentlich wolle ihn ja jemand anderes sprechen. Und während sie am Reden waren, zog ein Zweiter, der auf einem Motorrad saß, eine Pistole, zielte auf meinen Vater und schoß. Mein Vater schaffte es noch, sich ins Haus zu retten und die Türe zuzuschmeißen. Viele Eltern und Verwandte schafften das nicht und wurden auf diese Art ermordet. Für unsere Familie war das das Signal, das es zu gefährlich war, in dieser Gegend zu leben und wir zogen weiter hinein nach West-Belfast auf die Falls Road.
Mit 14 bin ich in Fianna na hÉireann (Kämpfer für Irland), die Jugendorganisation der IRA, eingetreten. Mit 17 Jahren in die IRA. Ich war beteiligt an Angriffen auf britische Kasernen oder an den Bombenkampagnen der IRA dieser Zeit. 1978 wurde ich verhaftet und zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Noch mal zurück zur Politik der Criminalisation. Die Kriminalisierung war der Versuch der Briten, den Kampf der IRA als kriminelle Verschwörung darzustellen. Sie fingen an mit ihrer Propaganda von mafiösen Strukturen und Godfathers (Paten). Das das Ganze eine kriminelle Verschwörung und eine kriminelle Organisation ist und Nichts mit Befreiungskampf zu tun hat. Ihr Problem dabei war aber, dass es auf der anderen Seite Gefangene gab, die von der britischen Regierung als politische Gefangene anerkannt waren. Das war natürlich ein Widerspruch, der es vor allem international schwierig machte, diese Propaganda durchzusetzen. D.h. die Regierung musste den Status der IRA-Gefangenen als politische Gefangene loswerden. Deswegen wurde beschlossen, dass ab dem 1. März 1976 der politische Status der IRA-Gefangenen nicht mehr gelten sollte. Und dass alle zukünftigen Gefangenen als ganz normale Kriminelle einzustufen seien, die sich einem ganz normalen Gefängnisregime zu unterwerfen hätten. D.h. Gefängnisuniform tragen, Gefängnisarbeiten verrichten, mit kriminellen, oder auch loyalistischen Gefangenen in den gleichen Zellen zu sein, sich an das Gefängnissystem anpassen. Zur gleichen Zeit wurden die H-Blocks gebaut, die in den 80er Jahren das modernste Hochsicherheitsgefängnis in ganz Europa waren.
Wir Republikaner betrachteten die H-Blocks als Endstation eines Systems, das wir als Conveyor Belt System (Fließbandsystem) bezeichneten. Als Fließbandsystem, das über die Verhaftungen, Verhöre, Misshandlungen, Folter, das Erzwingen von Unterschriften unter vorgefertigte Geständnisse, Aburteilungen durch Sondergerichte (an Stelle einer Jury aus mehreren Richtern entschied ein Richter nach den Aussagen der Polizei). Das System war dazu da, massenweise und schnell hohe Haftstrafen zu produzieren und die Leute durch dieses Fließbandsystem zu dessen Ende, dem Hochsicherheitsknast Long Kesh, durch zu schleusen.
Das war die Criminalisation. Zur Normalisation muss man sagen, dass sich Criminalisation und Normalisation weitgehend überlappten. Normalisation hieß nämlich, die Gesellschaft hier als normal darzustellen. Die Auseinandersetzungen sollten nicht als Befreiungskampf oder als Bestreben nach einer politischen Veränderung erscheinen, sondern als kriminelle Verschwörung, der man mit Polizeimitteln Herr werden muss. Deswegen hieß Normalisation auch, Gebiete abzuriegeln in denen Republikaner besonders stark waren. Diese sollten durch Polizei und Militär unter Kontrolle gehalten werden. Eben auch durch die Kräfte, die durch die Ulsterisation frei geworden waren. Und mit dieser Politik der Isolierung sollte der Rest des öffentlichen Lebens als normal dargestellt werden.
Der Kampf um den politischen Status
Zurück zu der Situation in den Gefängnissen. Als die Regierung den IRA-Gefangenen den Status der politischen Gefangenschaft am 1. März 1976 absprach, traf es als ersten Gefangenen Kieran Nugent. Ihr könnt ihn auf der International Wall in den Lower Falls auf einem Mural sehen. Er sollte damals als erster normaler Gefangener – ohne den politischen Status – in das Gefängnisregime gehen. D.h. er sollte eine Gefängnisuniform tragen, die als Symbol für den normalen Strafverzug galt. Wir als Republikaner haben dies immer abgelehnt. Kieran Nugent sagte, er würde diese Uniform nicht anziehen. Man müsse sie ihm schon auf den Rücken nageln. Darauf sperrte ihn die Gefängnisleitung komplett nackt und nur mit einer Decke versehen in eine Zelle. Damit startete der als „Deckenstreik“ bekannt gewordene Gefangenenprotest der republikanischen Gefangenen. (Foto: Kieran-Nugent-Mural an der internationalen Wand, Falls Road, Belfast, August 2010)
Eine immer stärker werdende Zahl neu eintreffender Gefangener verweigerte die Haftuniformen und stieg in den „Deckenstreik“ ein. Die Zahl der „blanket men“ (Deckenstreiker) wurde immer größer und der Protest immer massiver. Die britische Regierung versuchte den Deckenstreik gewaltsam zu brechen. Dabei gab sie den Gefängnissen freie Hand in der Wahl der Methoden, diesen Streik zu brechen. Egal mit welchen Mitteln.
Zu Beginn des „blanket protest“ (Deckenstreiks) gab es unter den Gefangenen noch keine klare Strategie und vieles waren reine Reaktion auf das Knastregime. Die Gewalt der Knastsystems und der Wärter eskalierte ziemlich schnell. Möglichkeiten zu Übergriffen auf die Gefangenen gab es viele. Immer wenn es zu einem direkten Kontakt zwischen Wärtern und Gefangenen kam.
Die Zellen waren zwei mal drei Meter groß, die Gefangenen zu Dritt in einer Zelle. Jeder hatte eine Decke und eine dünne Schaumstoffmatratze. Und einen Nachttopf. Das war alles. Es gab keine Klos, keine Waschgelegenheit in den Zellen. Das hieß, wenn man aufs Klo musste, oder sich waschen wollte, musste man das den Wärtern mitteilen, damit diese einen aus der Zelle ließen. Die ignorierten die Gefangenen oft. So flossen die Nachttöpfe über und die Gefangenen gossen diese vor den Zellentüren aus und drückten die Exkremente unter der Türe durch nach außen. Das eskalierte und die Wärter nutzten jeden Gang aus den Zellen heraus zu Brutalitäten. So kamen die Gefangenen kaum aus ihren Zellen heraus. Und irgendwann schmierten sie ihre Exkremente an die Wände. Dazu nutzten sie Fetzen der Schaumstoffmatratzen. Den Urin pressten sie unter der Zellentür durch. Das Ganze wurde immer heftiger. Und das in einer Situation, in der die Gefangenen im Grunde 24 Stunden in der Zelle hockten. Sie bekamen einmal im Monat Besuch, konnten einmal am Sonntag zur Messe gehen und ansonsten nur zu Toilettengängen hinaus. Das war`s, das war der gesamte so genannte Freiraum außerhalb der Zelle. Der Hungerstreik von 1980 1980 entschlossen wir Gefangenen uns, in den Hungerstreik zu treten. Im Herbst 1980 fing er an und dauerte 53 Tage. Am 53. Tag brach ihn Brendan Hughes (the Dark), der damalige IRA-Kommandeur, ab, weil einer der Hungerstreikenden in einem kritischen Zustand war. Er hätte nicht mehr lange gelebt. Ein Abgesandter der britischen Regierung kam ins Gefängnis und sprach mit Brendan Hughes. Aus diesem Gespräch gab es sozusagen ein Grundverständnis für ein Abkommen, das man hätte ausformulieren müssen. Auf dieser Grundlage und weil einer der Gefangenen kurz vor dem Tod stand, brach Brendan den Hungerstreik ab. Kaum war der Hungerstreik abgebrochen, wusste die englische Regierung nichts mehr von ihren Zusagen. Es gab nichts Schriftliches und somit hatte die republikanische Bewegung nichts in der Hand, womit sie irgendwelche Ansprüche hätte begründen können. Nichts an der Situation der Gefangenen hatte sich geändert. Kein Problem gelöst.
Der Hungerstreik von 1981
Bobby Sands löste dann Brendan Hughes als Kommandeur der Gefangenen in Long Kesh ab. Bobby Sands entschied bald darauf, dass wir in den 2. Hungerstreik treten sollten und dass er diesen Hungerstreik anführen würde. Einen Hungerstreik, der so lange geführt würde, bis ein verifiziertes Abkommen erreicht sei. Bobby begann den Hungerstreik am 1. März 1981. Der 1. März deshalb, weil am 1. März 1976 der politische Status für die politischen Gefangenen aufgehoben wurde. D.h. es war ein Symboldatum für unseren Kampf als politische Gefangene. Der Hungerstreik war so geplant, dass Bobby anfängt und in kurzer Zeit ihm drei weitere Gefangene folgten. Es war so geplant, dass immer drei bis vier von uns im Hungerstreik sind und wenn einer von uns stirbt, ein weiterer Gefangener in den Streik tritt und ihn ersetzt. (Foto: Plakat zur Unterstützung der Hungerstreiker, 1981)
Es gab eine sehr wichtige Episode im Hungerstreik, die gleich am Anfang Bobby Sands betraf. Das war der Tod des Abgeordneten für Fermanagh South Tyrone im britischen Unterhaus. Dieser hatte die Gefangenen sehr unterstützt und hatte gute Beziehungen zu uns. Deswegen kam die Idee auf, Bobby Sands als Kandidaten für diesen Sitz im britischen Unterhaus für die Nachfolgewahl zu benennen. Für die republikanische Bewegung war das eine Abkehr von ihren Prinzipien. Bisher hatte sich die republikanische Bewegung geweigert, an Wahlen teilzunehmen. Sie hielt sich bedeckt, was das parlamentarische System und die Teilnahme daran anging. Sie hatte die Befürchtung, dass sie sich über eine Teilnahme korrumpiert und blieb deswegen außen vor.
Es gibt noch einen zweiten Aspekt in der irisch-republikanischen Bewegung, der anders ist als bei anderen Befreiungsbewegungen. In den meisten Befreiungsbewegungen ist es so, dass die militärischen Organisationen den politischen Organisationen untergeordnet sind. Das die politischen Organisationen den Weg und die Strategie vorgeben. In Irland war das bis dahin anders. Es war so, dass im Wesentlichen die IRA als militärische Organisation die Strategie vorgegeben hatte. Die politischen Organisationen wurden eher als unterstützende Gruppen angesehen.
Nun wurde Bobby Sands für die Wahl zum Unterhaus aufgestellt. Das war mutig, da dies auch nach hinten hätte losgehen können. Wir hatten keine Erfahrungen mit Wahlen und Wahlkampf. Wir wussten nicht, wie die Leute reagieren würden. Weil die Bewegung sich nicht an Wahlen beteiligt hatte, hatte Margaret Thatcher und die britische Regierung immer behauptet, sie hätte keine Unterstützung in der Bevölkerung. Wir wussten, dass das nicht war ist. Denn ohne Unterstützung aus der Bevölkerung hätte die IRA ihren Kampf nicht führen können. Wir hatten genügend Sympathisanten, die ihre Häuser offen ließen, die uns beherbergten, die uns zu Essen gaben, uns ihre Autos ausliehen, usw. Die Unterstützung war da. Aber sie war nicht parlamentarisch gemessen. So war der Schritt, Bobby Sands als Kandidat aufzustellen, eine mutige Aktion. Denn hätte Bobby Sands verloren, so wären diejenigen gestärkt worden, die generell gegen eine Teilnahme an Wahlen argumentierten, mit dem Argument, diese könnten sich auch gegen einen richten. Der gewaltige Sieg von Bobby Sands hat dann natürlich diejenigen gestärkt, die gesagt haben, es sei die richtige Politik, sich den Wahlen zu stellen.
Mit dem überwältigen Sieg von Bobby Sands zum britischen Unterhaus waren die Versuche der britischen Regierung, die republikanische Bewegung als kriminelle Bewegung ohne öffentliche Unterstützung darzustellen, komplett gescheitert. Kein Mensch glaubte mehr den Aussagen der britischen Regierung.
Der Hungerstreik wurde am 3. Oktober 1981 nach mehr als sieben Monaten abgebrochen, da er sich nicht länger aufrechterhalten ließ. Außerhalb der Gefängnisse verlagerten sich die Versuche, den Hungerstreik durch Druck zu beenden, von den Gefangenen auf die Familien der Gefangenen. Man muss wissen, dass die Familien der Gefangenen das Recht hatten, den Hungerstreik abzubrechen und die Zwangsernährung anzuordnen, sobald ihr Sohn durch den Hungerstreik ins Koma fiel. Das hatten die Familien auf Grund der Wünsche ihrer Söhne nicht getan. Aber als die erste Familie den Hungerstreik ihres Sohnes unter einer solchen Bedingung abgebrochen und die Ernährung angeordnet hatte, war es für die anderen Familien moralisch und psychisch nicht mehr haltbar, die Haltung ihrer Söhne zu tragen. Die Zumutung war zu groß. Deswegen wurde der Hungerstreik abgebrochen.
Die Durchsetzung unserer fünf Forderungen
Mit dem Abbruch unseren Hungerstreiks hatten wir unsere fünf Forderungen nicht erreicht. Nur die Forderung nach Tragen von eigener Kleidung im Gefängnis ließ sich durchsetzen. Aber wir hatten gelernt, dass die Durchsetzung von Forderungen vorbereitet werden muss und dass Forderungen innerhalb des Gefängnisses auf eine politische Weise und nicht nur mittels eines Hungerstreiks erreicht werden können.
So wurden nach dem Hungerstreik in kurzer Zeit Stück für Stück die 5 demands, die fünf Forderungen, durchgesetzt. Z.B. das Thema einen eigenen Flügel im Knast zu haben und nicht mit Loyalisten und einfachen Kriminellen zusammengelegt zu werden, sondern einen eigenen und zwar selbstverwalteten Flügel zu haben. Das erreichten wir dadurch, dass wir eine Situation schufen, in der die Loyalisten für dieses Ziel eintraten und protestierten. Die Erfahrungen haben halt gezeigt, dass die Briten auf Forderungen der Loyalisten wesentlich schneller reagieren als auf republikanische. So war unsere Forderung in Kürze umgesetzt. Zum Thema Arbeit im Knast gab es unterschiedliche Positionen. Die republikanischen Gefangenen waren bereit, einige Arbeiten zu verrichten. Arbeiten, die wir als sinnvoll ansahen. Unsere Flügel zu verwalten, zu kochen, Wäsche waschen, das war alles ok. Aber Möglichkeiten zur Ausbildung und Studium wollten wir auch als Arbeiten anerkannt haben.
Das gestand uns die britische Regierung nicht so einfach zu. Sie bestand darauf, dass wir auch Arbeiten zu verrichten hatten, die wir als degradierend empfanden. D.h. Stühle und Mobiliar für die Behörden oder die Gefängnisverwaltung herzustellen. Das taten wir prinzipiell nicht gerne. Wir begannen, diese Arbeiten zu sabotieren. Auf verschiedene Arten. Und wir nutzten diese Arbeiten dazu, Informationen über das Gefängnis zu sammeln. Das gelang ganz gut, weil diese Arbeitsräume immer außerhalb der Gefangenentrakte lagen. D.h. wir wurden hinaus geführt oder in Mini-Bussen dorthin gebracht. Wir konnten dabei viele Informationen über den Aufbau und die Sicherheitsstrukturen der Gefängnisse sammeln. Das führte 1983 zu einem Massenausbruch von 38 Gefangenen. Das war der größte Gefängnisausbruch in der Geschichte Europas. Als Folge davon wurde diese Gefängnisarbeit sofort abgeschafft. Republikanische Gefangene wurden zu diesen Arbeiten nicht mehr herangezogen.
Freiraum für Politik
1987 wurde ich aus der Haft entlassen. Es hatte sich einiges geändert. Es hatten sich diejenigen durchgesetzt, die für die Führung der republikanischen Bewegung durch den politischen Flügel waren und für dessen Priorität gegenüber dem militärischen Flügel. Sinn Féin beteiligte sich an Wahlen. Aktuell, bei den letzten beiden Wahlen, wurde Sinn Féin zur stärksten nord-irischen Partei. Ich ging wieder in die IRA. 1989 wurde ich wieder verhaftet und wegen versuchten Mordes an britischen Militärs zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.
Außerhalb der Gefängnisse kristallisierte sich langsam der Friedensprozess heraus. 1994 gab es einen Waffenstillstand der IRA. Er wurde einmal unterbrochen, führte aber letztendlich zu dem Karfreitagsabkommen von 1998. Und zur Entlassung aller politischen Gefangenen, die zu den bewaffneten Gruppen der Konfliktparteien gehörten. So wurde auch ich 1998 aus dem Gefängnis entlassen. (Foto: Plakat zum Referendum über das Karfreitagsabkommen von 1998, „Es ist Deine Entscheidung“. Das Referendum wurde im Süden und im Norden Irlands durchgeführt.)
Meine zweite Zeit im Gefängnis unterschied sich stark von der ersten Zeit. Wir verwalteten unsere Bereiche selber. Es gab in den republikanischen Flügeln keine Gefängniswärter. Unsere gewählten Sprecher verhandelten mit der Gefängnisleitung und Vertretern der britischen Regierung. Somit kann man sagen, dass sich unsere Forderungen nach einem politischen Status für den wir Anfang der 80er gekämpft hatten, erfüllt hatten.
Zur jetzigen Situation
Die IRA ist von der Bildfläche verschwunden. Sinn Féin ist in Nord-Irland die stärkste Partei. Es ist uns gelungen, die institutionelle Diskriminierung zu beenden. Es ist Raum für die republikanische Bewegung da, ihre politischen Ziele anzugehen. Wir haben gelernt, dass Kampf nicht immer militärische Auseinandersetzung heißt, sondern dass es verschiedene Formen des Kampfes gibt. Kampf braucht aber auf jeden Fall eine politische Strategie und Direktive und sollte nicht dem Militär überlassen werden.
Zu den aktuellen Ereignissen lässt sich auch noch etwas sagen. Gestern Abend kam es in Derry zu einem Bombenanschlag von Dissidenten-Gruppen. Diese Bomben der Dissidenten sind zurzeit Thema. Die Dissidenten-Gruppen haben zwei Schwachstellen. Sie können nicht sagen, wo sie mit ihrer Bomben-Kampagne hin wollen. Sie haben auch nicht die Stärke der historischen IRA in deren Bombenkampagne. Sie werden diese Stärke auch nie erreichen können. Und sie haben keine politische Strategie, oder besser keine, die sie nach außen hin vermitteln.
Für mich war ein vereinigtes Irland die Motivation, in die IRA einzutreten. Und das ist auch heute noch meine Motivation, weiter zu arbeiten. Aber das ist kein Ziel, das heute eine militärische Kampagne rechtfertigen kann. Durch die vergangene bewaffnete Phase ist vielmehr der Freiraum erreicht worden, dieses Ziel politisch umzusetzen. Das kann ich für die republikanische Bewegung sagen.
Nachbemerkung (2011): Seit kurzem ist Pat Sheehan Abgeordneter des nordirischen Regionalparlaments Stormont. Er übernahm im Dezember 2010 den Sitz für West Belfast als Nachfolger des Sinn Féin Präsidenten Gerry Adams, der sich im Süden Irlands in Louth bei der in Kürze anstehenden Wahl um ein Abgeordnetenmandat für den Dáil, das Dubliner Parlament, bewirbt.
Erstveröffentlichung: linksunten.indymedia.org , 1. Januar 2011
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Siehe auch:
- Der Hungerstreik von 1981 weiterlesen >>
- Der irische Friedensprozess weiterlesen >>
- Collusion / Todesschwadrone weiterlesen >>
- Ardoyne the Untold Truth weiterlesen >>