Teilnahme am Staatsbesuch hilft dem Aufbau neuer Beziehungen

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Der stellvertretende Regierungschef der nordirischen Regionalregierung, Martin McGuinness, nimmt Stellung zu seiner Teilnahme am ersten Staatsbesuch des irischen Präsidenten Michael Higgins in Großbritannien und am Dinner der englischen Königin:

„Ich werde am Staatsbesuch des Uachtarán na hÉireann (des irischen Präsidenten) in Großbritannien teilnehmen. Ich werde diese Aufgabe als Repräsentant der Menschen in Nordirland wahrnehmen, im Kontext der Konfliktlösung und der Versöhnung zwischen den Menschen in Irland und zwischen den Menschen in Irland und Großbritannien. Ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Entscheidung bedeutsam ist und sowohl politisch als auch symbolisch für irische Republikaner schwierig ist.

Trotzdem bringt meine Anwesenheit neben (dem nordirischen Regierungschef) Peter Robinson eine gesamtirische Dimension in diese historische Begegnung, deren Zustandekommen 93 Jahre gebraucht hat. Wir haben im Friedensprozess oft genug gezeigt, dass wir bereit sind, schwierige Entscheidungen zu treffen und Risiken einzugehen, wenn es Frieden und Versöhnung voranbringt. Ich bin ein irischer Republikaner. Ein vereinigtes Irland war und ist weiterhin das primäre Ziel meines politischen Lebens. Ich will die Teilung Irlands beenden und arbeite für die Vereinigung der Menschen in Irland durch einen ehrlichen Versöhnungsprozess, der sich auf Gleichberechtigung und Toleranz gründet. Ich möchte ein Irland sehen, in dem man Ire oder Brite sein kann und in gegenseitigem Respekt mit seinen Nachbarn lebt. Es gibt nun einen friedlichen und demokratischen Weg, dies zu erreichen.

Die letzten Jahre brachten große und positive Veränderungen. Es gibt nun einen Prozess des Übergangs innerhalb Irlands und auch zwischen Irland, Nordirland eingeschlossen, und Großbritannien. Ich bin der festen Überzeugung, dass meine Teilnahme einen weiteren wichtigen Schritt darstellt. Der Aufbau eines neuen gleichberechtigten Verhältnisses ist damit nicht abgeschlossen, aber es ist ein wichtiger Teil dieser Reise. Wir sind nicht nur in einen Friedensprozess involviert, sondern auch in einen Versöhnungsprozess, in einen Prozess von Veränderungen.Deshalb muss sich die lethargische Haltung der beiden Regierungen bezüglich des Friedensprozesses ebenfalls ändern. Sie müssen die Chancen nutzen, die die aktuellen Initiativen (die Haas-Vorschläge zur Lösung kritischer Themen im Friedensprozess wurden von den beiden Regierungen nicht aktiv unterstützt, was den unionistischen Parteien die Ablehnung erleichterte) präsentieren und sie weiter ausbauen.“


Original (in englischer Sprache, 6. April 2014): „Attendance at State visit events, a step in building new relationships“ weiterlesen >>